9. Meisterschaftsspiel im Herbst 2021 der U13 am 22.10.2021

SV Waldzell : SPG Schildorn/Pattigham 1:1 (1:1)
Torschützen:
Paul Rauchenschwandtner

Die Vorzeichen für das letzte Spiel der Herbstsaison standen unter keinem guten Stern – es fehlten mit Noah Beerweiler, Julian Schober, Jannik Luger, Christoph Bleckenwegner und Elias Urwanisch wichtige Stützen der Mannschaft! So lag es am restlichen Team gegen die Nachbarn im Derby mindestens ein Unentschieden zu erreichen, damit der Meistertitel in trockenen Tüchern war. Es sollte ein Spiel werden, dass allen Anwesenden sehr lange in Erinnerung bleiben wird!

Da sich die Teams der beiden Mannschaften aufgrund der gemeinsamen Mittelschule großteils kannten, wurde den Waldzellern beim Aufwärmen bewusst, dass sie heute wegen der zahlreichen Ausfälle in unserer Mannschaft, eine gute Chance auf den Derbysieg haben. Schon nach wenigen Spielminuten war klar, dass es für uns heute ganz schwierig wird. In der vierten Spielminute hatte die SPG Schildorn/Pattigham einen Eckball und anstatt daraus eine Torchance zu generieren, liefen die Mannschaft in einen Konter. Die Waldzeller spielten einen langen Ball in unsere Spielhälfte, der herauseilende Elias Scherzer kam um den Bruchteil einer Sekunde zu spät und der Stürmer schoss den Ball aus rund 30 Meter auf das leere Tor. Hannah Pumberger versuchte den Ball noch abzufangen, schaffte es aber haarscharf nicht mehr, den Ball vor der Linie zu klären. Diesen Fehlstart wollte die Mannschaft vermeiden, deshalb waren sie nun noch mehr gefordert, um das notwendige Remis zu schaffen. Es entwickelte sich ein flottes Spiel, bei dem die Waldzeller optisch überlegener waren. In der 15. Spielminute erkämpfte Nina Kühberger einen Eckball der wieder von Lukas Mühlbacher getreten wurde. In der Mitte schraubte sich Paul Rauchenschwandtner in die Höhe und köpfelte unhaltbar, zum verdienten Ausgleich, in das Tor. Die Waldzeller zeigten sich nur kurz geschockt und drückten nun weiter auf unser Tor. In der Verteidigung hatte Philipp Nentwich alle Hände (und Füße) zu tun, um seinen spielstarken Gegenspieler unter Kontrolle zu halten. Philipp opferte sich dermaßen erfolgreich auf, dass er kurz vor der Halbzeit erschöpft, unter Applaus der Zuschauer, das Spielfeld verließ und nun Luca Trost die Rolle übernahm. Mit einem wackeligen 1:1 ging es in Pause.

Mit dem Bewusstsein, dass nun herausfordernde 35 Minuten vor uns lagen, starteten wir in die letzte Halbzeit der Herbstsaison. Diese Hälfte wird wohl als kämpferisch stärkste in die Geschichte des Schildorner Nachwuchsfußballs eingehen. Die Waldzeller drückten nun noch mehr, brauchten sie doch einen Sieg, um die Chance auf den wichtigen dritten Platz in der Abschlusstabelle zu wahren. Im Fußball gibt es einen Spruch der lautet: Der Sturm gewinnt ein Spiel, die Abwehr die Meisterschaft. Dieser Spruch sollte sich heute bewahrheiten, denn was Noah „Buchi“ Buchbauer, Elias „der Hexer“ Scherzer und Hannah „die unüberwindbare“ Pumberger zeigten, zollte allen Respekt ab. Hannah verlor in der zweiten Halbzeit keinen einzigen Zweikampf (und deren waren es sehr viele) und brachte somit mehrere Gegenspieler das Fürchten bei. Buchi musste heute in der ungewohnten Rolle als Innenverteidiger spielen. Was Buchi heute für ein Spiel ablieferte, erinnerte an Franz Beckenbauer in seiner besten Phase. Buchi überzeugte mit seinem Stellungsspiel und Zweikampfstärke. Es war die beste Leistung, die Buchi in seiner „langen“ Karriere ablieferte. Falls dann doch ein Gegenspieler eine Lücke in der Abwehr fand, war dann noch Elias Scherzer. Der Manuel Neuer des Innviertels war an diesem Abend nicht nur überragender Tormann, sondern auch noch zusätzlich ein Verteidiger. Jeder lange Ball in der zweiten Halbzeit wurde durch Elias außerhalb des Strafraums geklärt. Zehn Minuten vor Schluss blieb den Waldzellern der Torjubel im Hals stecken. Ein, eigentlich unhaltbarer, Flachschuss wurde von Elias entzaubert – eine solche Parade war am Waldzeller Sportplatz noch nie gesehen worden.

Luca Trost komplettierte die grandiose Abwehrreihe, in dem er den vorgenannten Spieler um nichts nachstand und für die notwendige Stabiltät sorgte. Im linken Mittelfeld spielte Benjamin „Roadrunner“ Bimingsdorfer seine gewohnten Stärken aus, aber man merkte, dass ihm sein kongenialer Partner Noah Beerweiler fehlte, der Benji mit Pässen in die Tiefe fütterte. Aber Benji machte das Beste aus der Situation und war hinten und vorne zu finden. Seine Füße waren immer im Spiel, wenn wir vorne gefährlich wurden. Im zentralen Mittelfeld lag es an Paul Rauchenschwandtner, dem Spiel seinen Stempel aufzudrücken. Paul hatte es schwer, da er meist von mehreren Gegenspielern gleichzeitig attackiert wurde. Seine Laufleistung entsprach die eines Mittelfeldspielers der deutschen Bundesliga. Dementsprechend mit Krämpfen gezeichnet kämpfte er sich bis zum Spielende durch. Rechts im Mittelfeld musste Lukas Mühlbacher auf einer, für ihn ungewohnten Position seinen Mann stellen. Lukas steigerte sich von Minute zu Minute. Speziell in der zweiten Halbzeit war auch er wie ein Fels in der Brandung, und konnte durch geschicktes Zweikampfverhalten viel Ungemach vom eigenen Tor fernhalten. Nicht zu vergessen ist Alex Feischl, der aufgrund der zahlreichen Ausfälle nachnominiert worden ist und seine Sache ebenfalls sehr gut gemacht hat! Im Sturm war Nina Kühberger auf sich alleine gestellt und hatte es dadurch ziemlich schwer. Aber Nina wäre nicht Nina, wenn sie nicht unermüdlich rackern würde. Sie konnte manche Gegenangriffe durch geschicktes Pressing im Keim ersticken. In der 45. Minute musste sie leider verletzungsbedingt den Platz verlassen. Als Ersatz kam Alex Haslinger ins Spiel, der vorne für frischen Wind und Gefahr sorgte. Mit etwas Glück hätte Alex auch einen Treffer erzielen können, aber es wollte nicht sein. Kurz vor Ende des Spiels kam auch noch Jonas Huber zu seinen Einsatzminuten. Jonas stand seinen Mitspielern nichts nach und seine gewohnten, kämpferischen Tugenden kamen der Mannschaft zu Gute. Als um 18.13 Uhr der Schiedsrichter das Spiel beendete, kannte der Jubel keine Grenzen – die Fans lagen sich in den Armen, die Spieler umarmten sich und hüpften im Kreis. Ein unvergesslicher Moment für die Spieler wurde wahr, sie waren zum ersten Mal, in ihrer noch jungen Karriere, Meister geworden!!!

Es gab spielerisch natürlich schon bessere Spiele, aber in Anbetracht der Ausfälle, war es trotzdem eines der besten Spiele, weil es eben kämpferisch eine Topleistung war. Im ganzen Herbst war unsere Mannschaft den anderen meistens überlegen und holte sich verdient den Herbstmeistertitel. Wenn die Mannschaft weiterhin an einem Strang zieht, dann ist auch im Frühjahr viel möglich, wenn es in der Oberliga gegen die besten Mannschaften aus den Bezirken Ried und Braunau geht.

Link zur Tabelle:
https://www.ofv.at/ofv/Bewerb/209724?H-Region-West-U13-B-KF