Schildorn strapaziert das „Glück des Tüchtigen“
Bereits in der 1. Minute hatten die Zuschauer am Tivoli den Torschrei auf ihren Lippen, doch Strobl´s Volleyschuss strich nur um Millimeter am linken Torpfosten vorbei. Besser machte es in Minute 15 Stiedl, der nach Freistoß von Buttinger den Kopfball ohne jede Gegenwehr im Münsterer Gehäuse unterbrachte. Nach diesem Treffer plätscherte die Partie – mit einer Ausnahme – ohne größere Höhepunkte dahin: Nach einem schönen hohen Ball über die Abwehr lief Müller auf das gegnerische Tor zu, legte am 16er-Eck quer auf den einschussbereiten Streicher, doch dessen Hammer sprang von der Querlatte wieder zurück ins Spielfeld.
Diese vergebene Großchance sollte sich kurz nach Wiederanpfiff aber rächen: Nach einem ungeschickten Foul an der Eckfahne war das Heimteam für einen kurzen Moment unorganisiert und Christoph Penninger ließ Ruderstorfer nach dem schnell abgespielten Freistoß am Fünfer mit dem Kopf nicht den Hauch einer Chance (48.). Ab diesem Zeitpunkt war plötzlich Münster die aktivere und gefährlichere Mannschaft, der SVS hatte zwei Mal großes Glück, nicht in Rückstand zu geraten.
Nachdem Münster scheinbar sein Pulver verschossen hatte, konnte sich die heimische Defensive wieder stabilisieren und den TSV vom eigenen Sechszehner fernhalten. Als Müller nach einem Bilderbuchkonter die Kugel durch die Beine des letzten Verteidigers maßgerecht zu Buttinger passte und dieser aus spitzem Winkel via Innenstange zur glücklichen Führung traf, schien die Vorentscheidung gefallen zu sein (84.). Da Krautgartner nach diesem Treffer Gelb und in weiterer Folge wegen wiederholter Kritik Gelb-Rot sah, war der Drops endgültig gelutscht. Für die endgültige Entscheidung sorgte in der Nachspielzeit Martin Stockinger, der nach einem Eckball der Münsterer die Kugel ideal von Buttinger serviert bekam, elegant den letzten Verteidiger umkurvte und humorlos zum 3:1 ins verwaiste Tor traf, da sich Torhüter Fellner (TSV) beim Eckball als Stürmer versucht hatte.
Der Heimsieg kam zwar etwas glücklich zustande, war aber über die gesamte Spieldauer betrachtet nicht unverdient. Bei mehr Effizienz des TSV gleich nach dem Ausgleichstreffer hätte dieser der Partie aber auch eine Wendung geben können.