Interview mit Gerhard Pumberger (Nachwuchstrainer)

Wo hast du deine „ersten Schritte“ als Fußballer gemacht?

Mit 6 Jahren habe ich bei der Union Gurten meine „Fußballkarriere“ begonnen. Dort habe ich in allen Nachwuchsmannschaften gespielt und schließlich auch in der Kampfmannschaft. Die hat zwar damals noch nicht in der Regionalliga gespielt, aber immerhin war ich Teil jener Mannschaft, die mit den Aufstiegen in die Bezirksliga und Landesliga den Grundstein für den Erfolgslauf der Gurtener gelegt hat.

Warum hat es dich von Gurten nach Schildorn „verschlagen“?

Eigentlich wollten wir in Gurten ein Haus bauen, aber es war damals kein geeigneter Baugrund vorhanden. Deshalb haben wir uns ein Grundstück außerhalb des „Speckgürtels“ von Ried gesucht und sind eher zufällig in Schildorn fündig geworden. Wir wohnen jetzt seit fünf Jahren in Schildorn und haben es noch keine Sekunde bereut, denn hier fühlen wir uns sehr wohl!

Wer oder was hat dich dazu bewogen, Nachwuchstrainer beim SV Schildorn zu werden? Welche Nachwuchsmannschaft betreust du?

Unser Nachwuchsleiter und gleichzeitiger Kamerad bei der Ü35-Mannschaft Christian Buttinger (Budscho) hat mich gefragt, ob ich nicht in das Trainergeschäft einsteigen möchte. Ich musste nicht lange überlegen, um eine Entscheidung zu treffen. Ich trainiere seit zwei Jahren unsere U8-Mannschaft. In dieser Mannschaft spielen aktuell zwölf Jungen und zwei Mädchen im Alter von fünf bis acht Jahre.

Welche persönlichen Eigenschaften bzw. Fähigkeiten sollte ein Nachwuchstrainer mitbringen?

Es ist von Vorteil, wenn man selbst Fußball gespielt hat und gewisse Grundtechniken beherrscht. Denn optimalerweise kann der Trainer die Übungen selbst vorzeigen und verlangt nicht etwas von den Kindern, dass er selber nicht kann. Das bedeutet aber nicht automatisch, dass ein „Nicht-Fußballer“ kein Trainer sein kann, denn speziell im Nachwuchsbereich benötigt man pro Mannschaft mindestens zwei Trainer und es ist ausreichend, wenn einer über das nötige Know-How verfügt und der zweite unterstützend tätig ist.

Grundsätzlich sind Geduld und Optimismus sehr wichtige Eigenschaften als Kindertrainer. Natürlich dürfen das Einfühlungsvermögen für die Kinder und die Begeisterung für den Fußball nicht fehlen.

Musstest du auch eine Ausbildung zum Nachwuchstrainer absolvieren? Wenn ja, wie läuft diese Ausbildung (theoretisch und praktisch) konkret ab?

Es gibt meines Wissens (noch) keine Verpflichtung für eine Ausbildung zum Kindertrainer, dennoch wollte ich sie absolvieren. Ich war überrascht, wie anspruchsvoll und intensiv die Ausbildung war. Der Kurs begann Sonntagabend und endete Samstagmittag. Die Vortragenden sind mit z. B. Gerhard Schweitzer, Thomas Weissenböck und Ronnie Brunmayr auch keine Unbekannten in der Fußballszene. Während der Woche dauerten die Theorieblöcke teilweise bis 21 Uhr. Zwischendurch war mit praktischen Übungen immer wieder für Abwechslung gesorgt. Die Ausbildung endete mit einer theoretischen und praktischen Prüfung.

Wie beurteilst du „generell“ die Nachwuchsarbeit des SV Schildorn?

Wir haben unter der Leitung von Budscho in allen Mannschaften ambitionierte, versierte und motivierte Trainer. Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich bei meinem Kollegen Patrick Glaser, der mit mir gemeinsam unsere jüngsten Kinder trainiert, für die tolle Zusammenarbeit bedanken. Ich bin froh, dass die Nachwuchsarbeit bei der SV Schildorn einen sehr hohen Stellenwert genießt, denn nur diese ist, langfristig betrachtet, Basis für den sportlichen Erfolg eines Vereins.

Leider leidet die Trainingsqualität etwas unter dem fehlenden bzw. unvollständigen Trainingsplatz. Speziell wenn der Hauptplatz wegen eines Spiels besetzt ist und ebenfalls eine zweite Nachwuchsmannschaft trainiert, wird es sehr eng und die Platzbeschaffenheit wird durch die Überbeanspruchung auch nicht gerade besser.

Was ist „das Schöne“ an der Tätigkeit als Nachwuchstrainer, würdest du diese auch anderen Personen (weiter)empfehlen?

Das Schönste ist sicherlich, wenn man sieht, wie gerne und mit welcher Freude die Kinder zum Training kommen. Kleine Kinder sind von Natur aus sehr direkt und als Trainer merkt man sofort, ob das Training auch Spaß macht. Denn bei aller Strenge, die manchmal notwendig ist, soll speziell bei der U8 der Spaß am Fußball im Vordergrund stehen.

Als Trainer freut man sich, wenn man die ersten Erfolge sieht – das muss nicht zwangsläufig ein Tor oder Sieg sein. Ich freue mich, wenn ein Kind Fortschritte macht und z. B. weiß, wie man einen Pass spielt oder den Ball stoppt.

Ich kann das Traineramt jedem empfehlen, der sich gerne mit Kindern beschäftigt und eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung sucht!